„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“

27.04.2019
Nach fast zehnjähriger Pause lud man zur Florianifeier der drei Gemeindewehren ein

Poxau. (ez) Im Notfall rücken sie gemeinsam aus, die Feuerwehren der Gemeinde Marklkofen. Am Samstag hatten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus Steinberg, Poxau und Marklkofen einen besonderen Einsatz, sie feierten zusammen zu Ehren ihres Schutzpatrons die Florianifeier.

Der Spielmanns- und Fanfarenzug Landau/Isar unter der Leitung von Bernhard Fuchs führte hierzu den Zug in Richtung Schloss Poxau an, wo in der Schlosskapelle St. Karl Borromäus der Festgottesdienst von Pfarrer Alfons Laumer zelebriert wurde.

Hier war auch der Schutzpatron der Feuerwehrler, der heilige Florian, am Altar in Form einer geschnitzten Holzfigur zugegen. Die musikalische Umrahmung lag in den Händen von Georg Horn, der die Saitenmusi Marklkofen sowie den Feuerwehr-Chor dirigierte. Diese stimmten die Greisinger Messe an und beeindruckten mit ihrem Können.

Der Geistliche ging in seinen Ausführungen auf das Leben des heiligen Florian ein. „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ stehe auf den Fahnen der Wehren geschrieben. Zu unmöglichen Situationen müssen die Kräfte ausrücken, sie haben dabei Gottes Hilfe notwendig. Gemeinsam wolle man darum bitten, dass er die Feuerwehrler stets begleite.

Auch der heilige Florian habe sich zu Beginn des vierten Jahrhunderts „freiwillig“ in den Dienst Gottes gestellt, indem er verfolgten Christen half. An seinem Grab sind viele Wunder geschehen. Er setzte sich ein, wollte dienen und beistehen, so wie es auch die Feuerwehrler für ihre Nächsten tun.

Nach dem Gottesdienst machte sich der Festzug auf zum Gasthof Albrecht-Kösbauer, wo Bürgermeister Peter Eisgruber-Rauscher die Gäste willkommen hieß, namentlich Gräfin von Soden-Fraunhofen, Kreisbrandmeister Helmut Huber, den Ehrenbürger Friedrich Ebertseder sowie die drei Kommandanten der Wehren und den Vorsitzenden mit ihren Mannschaften. Auch die Ehrenfahnenmutter Rita Grassinger und Martha Strebl aus Poxau, die Fahnenmutter Elfriede Vilsmaier aus Marklkofen sowie Brigitte Schwinghammer aus Steinberg waren zu Gast.

Er sprach dabei umfangreiche Dankesworte an alle Mitwirkenden, Helfer und Gönner. Überall gelte es, mit der Zeit zu gehen, doch „wir dürfen Traditionen, Brauchtum und vor allem unsere Wurzeln nicht vergessen“, betonte Eisgruber-Rauscher. Aus diesem Grund habe man nach fast zehnjähriger Pause wieder zur gemeinsamen „Florianifeier“ eingeladen.

Die drei Wehren der Gemeinde sind in jeder Hinsicht auf aktuellem Stand. Einsatzfahrzeuge, Gebäude, technische Ausrüstung und die Mitglieder – „alles ist Top“. Vor allem die gute Jugendarbeit lobte der Redner, die den Fortbestand der Wehren sichern. „Was unsere freiwilligen und ehrenamtlichen Kräfte leisten, ist ein wahrer Segen für unsere Gemeinde!“.

Ehrenamt kombiniert mit Freiwilligkeit bewege vieles und ist unendlich wertvoll für die Orte. Seit weit über 100 Jahren sind die Freiwilligen Feuerwehren fester Bestandteil in der Gemeinde und fest verankert.

Landrat Heinrich Trapp nannte es ein Paradebeispiel für die gelebte Gesellschaft, was hier abgehalten werde. Füreinander einstehen und Leistung aus innerer Überzeugung heraus zu erbringen, dem Nächsten zu helfen, selber zurückstecken – es zeuge von großer Vorbildfunktion, die die Feuerwehrler innehaben. Dank der herausragenden Arbeit können auch größere Brände schnell eingedämmt und damit weitreichende Schäden vermieden werden.

Staatsminister a.D. Erwin Huber betonte, dass die Wehren altersübergreifend die Generationen zusammenführen. Hilfsbereitschaft und Gemeinschaft werden hier gelebt. Er zollte seinen Respekt, dass sich auch junge Kräfte einbringen und sich der guten Sache anschließen.

Kreisbrandrat Josef Kramhöller ging auf die tiefe Verbundenheit der Feuerwehren auch zum christlichen Glauben ein. Die Wehren Marklkofen, Poxau und Steinberg haben im vergangenen Jahrzehnt mit der Bevölkerung ihre großen Gründungsjubiläen gefeiert. Pfarrer Alfons Laumer habe damals in die Festschrift geschrieben: „Im Grunde genommen übernimmt die Feuerwehr, wie uns von Christus übertragen wurde, dem Nächsten in seiner Not zu helfen und beizustehen. Wenn es die Feuerwehren heute nicht gäbe, man müsste sie erfinden!“ Treffender könne man es nicht beschreiben.